Masterstudentin bei der morgendlichen Routinemessung in der Universtitäts Protonen Therapie Dresden. (c)Stephan Wiegand

Der Master-Studiengang Medical Radiation Sciences besteht seit 2005 und ist insbesondere wegen dem parallelen Erwerb der Fachkunde sehr begehrt. Dieses Modell der akademischen Ausbildung von Medizinphysik-Expertinnen und -Experten (MPE) wurde speziell bei OncoRay in Dresden entwickelt.

Der Master-Studiengang Medical Radiation Sciences richtet sich vor allem an junge Studierende der Natur- und Ingenieurswissenschaften nach ihrem ersten berufsqualifizierenden Studienabschluss. Ziel ist die Ausbildung von Spezialisten für die medizinische Anwendung ionisierender Strahlung mit physikalischer Vertiefung. Dieses Ziel wird erreicht durch die Vermittlung der betreffenden Grundlagen in Physik, Chemie, Biologie, technischen Wissenschaften und Medizin. Schwerpunkte liegen auf der Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen im Rahmen der Strahlentherapie – dem Gebiet mit dem höchsten Fachkräftebedarf - sowie in der Nuklearmedizin und der medizinischen Bildgebung. Insgesamt orientieren sich die Inhalte des Schwerpunkts konsequent am Weiterbildungs-Stoffkatalog der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP).

Module

•    Anatomie und Physiologie (6 LP)
•    Zell- und Molekularbiologie (5 LP)
•    Atom- und Kernphysik (5 LP)
•    Wechselwirkung Strahlung-Stoff (5 LP)
•    Bestrahlungsplanung (5 LP)
•    Strahlenschutz (8 LP)
•    Physik und Technologie der medizinischen Strahlenanwendung (9 LP)
•    Tumor- und Strahlenbiologie (6 LP)
•    Dosimetrie für Medizinphysiker (6 LP)
•    Biostatistik (5 LP)
•    Radiopharmazie (5 LP)
•    Tomographische Techniken in der Medizin (5 LP)
•    Digitale Bildverarbeitung (5 LP)
•    Nuklearmedizin, diagnostische und interventionelle Radiologie, Strahlentherapie (5 LP)
•    Medizintechnik, Qualitätssicherung und Organisation des Gesundheitswesens (5 LP)
•    Physik und Technologie der Partikeltherapie (5 LP)
•    Medizinische Anwendung der Kernspinresonanz (5 LP)

Parallele Ausbildung zum Medizinphysik-Experten (Fachkunde)

Medizinphysik-Expertinnen und -Experten (MPE) sind behördlich anerkannte Spezialisten für physikalische Aufgaben in strahlenanwendenden Fächern der Medizin (Nuklearmedizin, Röntgendiagnostik, Strahlentherapie). Die Ausbildung muss als praktische Tätigkeit („Sachkundezeit“) in dafür zugelassenen Kliniken durchgeführt werden.  An der TU Dresden wird die Ausbildung in Kombination mit dem Master-Studiengang Medical Radiation Sciences in Form von Klinikpraktika durchgeführt. Nach erfolgreicher Absolvierung der zwei-jährigen Ausbildungszeit werden zwei Fachkunden erworben, entweder für Strahlentherapie und Nuklearmedizin oder für Strahlentherapie und radiologische Diagnostik.

Typische Arbeitsaufgaben von MPE sind die Optimierung der Strahlenanwendung, Patientendosimetrie, die Ausarbeitung des physikalischen Teils der Bestrahlungsplanung, baulicher und technischer Strahlenschutz, die Entwicklung neuer Untersuchungs- und Behandlungsverfahren, Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle, Konstanzprüfungen, die apparative Ausstattung klinischer Bereiche, Unterweisungen der MTA in der Gerätebedienung und die korrekte Umsetzung des Medizinproduktegesetzes. Absolventinnen und Absolventen haben exzellente Berufsaussichten, da deutschland- und europaweit Fachkräftemangel besteht.

Für die Ausbildung stellen das Universitätsklinikum (Strahlentherapie, Protonentherapie, Nuklearmedizin, Radiologische Diagnostik, Neuroradiologie) und das Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt (Strahlentherapie) zwölf Plätze zur Verfügung. Während der Ausbildung sind die Studierenden in Vollzeit in den Klinikalltag eingebunden, so lange keine Lehrveranstaltungen oder Prüfungen stattfinden.

Rahmendaten

Konsekutiver Master-Studiengang, 120 LP, stärker anwendungsorientiert, Dauer 4 Semester, Immatrikulation jährlich zum Wintersemester nach Eignungsfeststellung, keine Studiengebühren.

Studiengang und Berufschancen

  • MPE sind postgradual ausgebildete, behördlich anerkannte Spezialisten für physikalische Aufgaben in allen radiologischen Fächern der Medizin (Medizinische Strahlenphysik, Strahlentherapie, Nuklearmedizin, Radiologische Diagnostik, Radiologie).
  • Die Ausbildung zum MPE für 2 Fachkundegebiete dauert 2 Jahre und muss in dafür zugelassenen Kliniken durchgeführt werden.
  • Innerhalb dieser 2 Jahre postgradualer Ausbildung wird zusätzlich eine wissenschaftliche Ausbildung absolviert, die zum M.Sc. in Medical Radiation Sciences führt.
  • Inhalte der Ausbildung sind: medizinische Strahlenphysik; medizinischer Strahlenschutz; physikalisch-technische Grundlagen der Nuklearmedizin, Radiologie und Strahlentherapie; medizinische Informatik und Bildverarbeitung; Strahlenbiologie; Grundlagen der Medizin; juristische, ethische, ökonomische und Managementaspekte moderner Hochtechnologie-Medizin.
  • Praktika, Seminare und Vorlesungen sind in ein modernstes technologisches und medizinisches Umfeld eingebettet und werden interdisziplinär durch ein Team international anerkannter Wissenschaftler getragen.
  • Für die wissenschaftliche Abschlussarbeit zum M.Sc. werden attraktive und hochaktuelle Fragestellungen in führenden Arbeitsgruppen zur Verfügung gestellt. Dies beinhaltet Forschungsvorhaben an der 2014 in Betrieb gegangenen Protonentherapieanlage.
  • Die Lehrinhalte erfüllen sämtliche Anforderungen der deutschen Aufsichtsbehörden an die Kenntnisse von MPE sowie die weiter greifenden Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP) und der European Federation of Organisations for Medical Physics (EFOMP).
  • In Europa, speziell in Deutschland, herrscht ein Mangel an ausgebildeten MPE. Absolventinnen und Absolventen haben exzellente Berufsaussichten. Die Bandbreite der Positionen reicht von medizinischen Versorgungseinrichtungen über die medizinische Industrie und die öffentliche Verwaltung bis hin zum Bereich von Forschung und Lehre.

Studienvoraussetzungen

  • Hochschulabschluss auf einem naturwissenschaftlichen oder ingenieurwissenschaftlichen Gebiet
  • Kenntnisse der deutschen Sprache auf mindestens C1 Niveau
  • Auswahlgespräch

Studienbedingungen

  • Die enge Verknüpfung der Lehre mit den innovativen Forschungsfeldern des Zentrums sichert eine Ausbildung auf höchstem akademischem Niveau.
  • Die niedrige Studierendenzahl sichert eine hervorragende Betreuung.
  • Studiengebühren werden nicht erhoben.
  • Der Standort Dresden steht für die Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Hochtechnologie.

Studienkommission

Prof. Dr. Christian Richter, Prof. Dr. Mechthild Krause, BSc. Patricia Hahlbohm, B.Sc. Aaron Kieslich

Bewerbung

Bewerberinnen und Bewerber führen im Rahmen eines Auswahlverfahrens Auswahlgespräche durch. Für die Aufnahme des Studiums ist ein erster berufsbefähigender Studienabschluss (z. B. Bachelor) in einer naturwissenschaftlich-technischen Fachrichtung sowie der Nachweis guter physikalischer und mathematischer Kenntnisse notwendig.

  • Bewerberinnen und Bewerber mit deutscher Hochschulzugangberechtigung bewerben sich vom 1. Juni – 15. Juli des jeweiligen Jahres online über das Portal des Immatrikulationsamtes der TU Dresden.
  • Bewerberinnen und Bewerber mit ausländischer Hochschulzugangsberechtigung bewerben sich bis zum 31. Mai des jeweiligen Jahres über das Portal von uni-assist e.V.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der Technischen Universität Dresden.