HNprädBio-Studie

Die HNprädBio-Studie ist eines der ersten Joint funding-Projekte, das von alle DKTK-Standorten gemeinsam durchgeführt wird. Die seit 2012 laufende Studie zielt darauf ab, standortübergreifend verschiedene potentielle Biomarker für Kopf-Hals-Tumoren zu evaluieren. Mithilfe dieser biologischen Merkmale wollen die Wissenschaftler künftig die Aggressivität von Kopf-Hals-Tumoren vor einer Behandlung vorhersagen können. Dies bietet die Basis, um die Therapie individuell für kleine Patientengruppen anzupassen.
Die Koordination der Studie erfolgt vom Dresdner DKTK-Standort aus. Hier wird das zu untersuchende Tumormaterial zentral aufgearbeitet, beispielsweise werden RNA und DNA isoliert. Jeder Standort kann so, ausgehend vom gleichen Patientenmaterial, spezielle Analysen durchführen.
Dresden etwa hat sich auf die Untersuchung der Anzahl von Krebsstammzellen, des Sauerstoffgehalts im Tumor sowie auf Genexpressionsanalysen konzentriert. Beides könnten biologische Merkmale für die Aggressivität von Kopf-Hals-Tumoren sein.
Am Ende werden alle Ergebnisse in Dresden zusammengeführt und es erfolgt eine übergreifende Analyse. Diese soll durch Verknüpfung aller Daten und Ergebnisse zeigen, welche Marker tatsächlich geeignet sind, um die Therapie zu verbessern.
Ein bereits bekannter Biomarker ist die HPV-Positivität. Das bedeutet: Patienten mit einem Kopf-Hals-Tumor, der durch Humane Papillomviren (HPV) hervorgerufen wurde, haben eine besonders gute Überlebenswahrscheinlichkeit. Basierend auf diesem Wissen beginnt unter Dresdner Leitung in 2017 eine interventionelle Studie, das heißt eine Untersuchung, die Abweichungen vom standardisierten Behandlungsverlauf erlaubt. Hierbei soll bei Patienten mit HPV-induzierten Kopf-Hals-Tumoren die Dosis der Bestrahlung verringert werden, um Nebenwirkungen zu reduzieren. Verläuft die Studie erfolgreich, könnten die Ergebnisse zeitnah vielen Patienten im klinischen Alltag zu Gute kommen.

RadPlanBio-Plattform

Um große Datenmengen, wie sie etwa für die HNPrädBio-Studie nötig sind, sammeln und sinnvoll verknüpfen zu können, nutzen die Wissenschaftler die RadPlanBio-Plattform (RadiationDosePlan-Image / Biomarker-Outcome-platform). Hierbei handelt es sich um eine DKTK-weite Forschungsinfrastruktur unter Leitung der Partnerstandorte Dresden und Heidelberg. In der zentralen Datenbank werden Bestrahlungspläne, Tumoreigenschaften vor und nach der Bestrahlung, Verlaufsdaten nach der Therapie sowie Angaben zu Nebenwirkungen gesammelt und mit Informationen aus der Bildgebung sowie Biomarker-Informationen korreliert.